Altena-Dahle. Fast vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 nimmt der Wiederaufbau des Frei- und Hallenbads Dahle endlich Gestalt an – mit einem klaren Ziel: saniert, sicher und geschützter vor Starkregenereignissen.
Die Naturgewalt hatte dem beliebten Schwimmbad stark zugesetzt: Technikräume waren komplett überflutet, die Schwimmhalle beschädigt, die gesamte Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen.
Doch was mit Schlammbeseitigung und Schadensdokumentation begann, ist heute ein ambitioniertes Wiederaufbauprojekt.
Unmittelbar nach der Flut wurden erste Sofortmaßnahmen eingeleitet: Das Gebäude wurde geräumt, zerstörte Einrichtungsgegenstände sowie beschädigte haustechnischen Anlagen ausge
baut und entsorgt. Parallel liefen intensive Reinigungsarbeiten – innen wie außen. In Teilen wurden Boden- und Wandflächen abgetragen, um einer Schimmelpilzbildung keinen Vorschub zu leisten. Auf diese Sofortmaßnahmen folgten bautechnische und statische Untersuchungen. Dabei wurden Betonbauteile im Freibadbereich, die Edelstahlbecken, die elektrische Infrastruktur sowie sämtliche Schaltanlagen geprüft. Eine umfassende Schadensaufnahme war Grundlage für die anschließende Machbarkeitsstudie. Ein Schadstoffmobil kam ebenfalls zum Einsatz, um Chemikalien fachgerecht zu identifizieren und zu entsorgen. Damit wurde sichergestellt, dass keine umeltgefährdenden Substanzen im Gebäudekomplex verbleiben.
Für die anspruchsvolle Sanierungsplanung hat die Stadt nach fast einjährigem Vergabeverfahren Planungsbüros mit sehr guten Referenzen in den einzelnen Fachsparten vertraglich binden können. Die Objektplanung liegt in den Händen der Anderhalten Architekten GmbH aus Berlin, die technische Ausstattung – Wasser-, Heizungs- und Lüftungstechnik – verantwortet die Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbH aus Baden-Baden. Die Schröder GmbH aus Essen ist zuständig für die landschaftsplanerische Gestaltung der Freianlagen. Aktuell läuft das Vergabeverfahren für die technische Ausstattung - elektrische Anlagen sowie Gebäude- und Anlagenautomation.
Neben dem Wiederaufbau steht auch der Schutz der Gebäude- und Freianlagen sowie ein Risikominimierung im Fokus der Planung. So wurde geprüft und mit der Fördermittelbhörde abgestimmt, dass die neue Technikzentrale künftig oberhalb der kritischen Pegelgrenze errichtet wird, technische Anlagen weitestgehend nicht in den überflutungsgefährdeten Kellern installiert werden. Ergänzend sollen Fenster und Türen gegen eindringendes Oberflächenwasser gesichert werden.
Auch die umgebenden Bachläufe werden nicht vergessen: Der Bäckerssiepen, dessen unterirdische Führung das Wasser bei der Flut nicht mehr aufnehmen konnte, soll künftig in Teilen offen fließen – mit deutlich mehr Rückhaltevolumen für Starkregenereignisse.
Das neue Dahler Bad wird bis zu einem gewissen Ereignisgrad nicht nur hochwassersicher, sondern auch inklusiv. Entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik ist die Barrierefreiheit fest eingeplant, was eine erweiterte Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen und eine Nutzung durch alle Generationen bedeutet.
Mit dem Wiederaufbau und Inbetriebnahme des Bades können dann die verschiedenen Bedürfnisse – vom Schulschwimmen über Rehasport bis zur Freizeitgestaltung – wieder erfüllt werden. Denn: In Altena gibt es keine Alternative. Das Schwimmbad ist die einzige Sportstätte für den Schulschwimmunterricht in der gesamten Kommune. Daher ist der Wiederaufbau des Schwimmbads Dahle nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Mit der Umsetzung wird ein neues Kapitel für das Schwimmbad geschrieben – als sichere, sanierte und zentrale Sport- und Freizeitstätte für die Stadt Altena und ihre Menschen.